Schritt 1: Die Vorbereitung
Es geht in der Vorbereitung einer Weichenstellung im Wesentlichen darum, sich der Tatsache bewusst zu werden: „Was ich auslösen werde, ist ein Veränderungsprozess und dieser muss vorbereitet sein.“
Wer soll in der Organisation als „Prozess-Owner“ auftreten?
Wer ist Projektleiter und an wen soll er berichten?
Welche Dimensionen des Veränderungsprozesses sollen in einer ersten Phase erarbeitet werden?
Wer kann in die Vorbereitungsarbeiten miteinbezogen werden?
Wann soll es losgehen – und wann soll der neue Zustand funktionieren?
Schritt 2: Die Handlungsdringlichkeit
Im Wort Dringlichkeit finden wir Verpflichtung, Ungeduld und Wichtigkeit, deshalb gefällt uns dieses Wort so sehr. Geben Sie allen Betroffenen die Möglichkeit, sich Klarheit darüber zu verschaffen, weshalb die Veränderung sein muss und warum es so schnell sein muss. Alle sollten die Handlungsdringlichkeit einsehen können.
Schritt 3: Die Vision
Eine gute und sinnvolle Vision
ist kurz gehalten und mit wenigen Erklärungen vermittelbar,
muss nicht messbar sein,
stellt einen Zustand in der Zukunft dar,
kreiert in allen den Wunsch – möglichst die Sehnsucht –, diesen Zustand zu erreichen.
Während die Handlungsdringlichkeit Dynamik auslösen soll und somit auch Unsicherheit schaffen kann, gibt die Vision im besten Fall die Energie der Entschlossenheit und schafft Sicherheit und Motivation, den Weg der Veränderung gehen zu können.
Schritt 4: Das Projekt
Veränderungsprozesse sind Projekte und verlangen somit nach einer Projektstruktur. Diese wird leider oft nicht gebildet oder intransparent gehalten.
Folgende Projektelemente können gewählt werden:
Steering-Komitee
Projektleitung
Projektauftrag
Projektziele
Projektplan
Projektcontrolling
Schritt 5: Das Team zusammenstellen
Nehmen Sie möglichst charismatische Persönlichkeiten, gute Kommunikatoren, und unternehmerisch und ganzheitlich Denkende in das Team – aber vergessen Sie die Schlüsselpersonen auf keinen Fall. Teambildende Massnahmen vor dem Projekt und Begegnungsmöglichkeiten während des Projekts schaffen eine grosse Unterstützung im Veränderungsprozess.
Schritt 6: Die Kommunikation
Sie haben nur eine Chance – Sie können gewinnen oder verlieren – egal ob das Projekt positiven oder negativen Ausgang hat – die initiale Botschaft ist der Moment! Bereiten Sie sich auf diesen Auftritt gut vor. Die Botschaft soll beinhalten:
Hintergründe
Rahmenbedingungen
Handlungsdringlichkeit
Vision
Projektziele
Projektorganisation
Die Botschaft soll stufengerecht, emotional berührend und klar sein, sowie – wenn immer möglich - den Nutzen aufzeigen. Erstellen Sie einen Fragen- und Antwortkatalog bevor Sie vor die Mannschaft treten! Das Kommunikationskonzept während des Veränderungsprozesses ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor.
Schritt 7: Die Führung
Oft staunen Führungskräfte zu Beginn eines Veränderungsprozesses, wie viele Führungsmittel und -wege wir ihnen neben den Individualgesprächen noch empfehlen, und versuchen diese zu reduzieren. Machen Sie diesen Fehler nicht!

Wenn Sie sich die Phasen anschauen, werden Sie erkennen: Veränderung bedeutet ein erhöhtes Mass an Unsicherheit, einen grösseren Bedarf an Informationen und den expliziten Wunsch, einen stabilen Zustand wieder herzustellen. Ebenso wollen die meisten Menschen an der Gestaltung der Zukunft mitwirken können. Das kann nur über Gespräche und über Beziehung erfolgen! Schaffen Sie also Gelegenheiten – wir nennen sie auch „Führungsgefässe“ – wo sich die Menschen begegnen und gemeinsam arbeiten können. In der Regel sind dies:
Kernteam-Meetings
Designteam-Meetings
Transferteam-Meetings
Sounding-boards
Informationsanlässe
Teamworkshops
Change-Agent-Plattformen
World-Kaffees
Stammtische
Schritt 8: Die Integration der Betroffenen
Es gibt verschiedene Philosophien in der Veränderung – alle haben Vor- und Nachteile. Versuchen Sie, die entwicklungsorientierte Philosophie in Ihre Veränderungsprozesse einfliessen zu lassen. Arbeiten Sie mit den Betroffenen, machen Sie diese zu Beteiligten der Zukunft!
Sie können mit folgenden Stufen der Betroffenheit rechnen:
4 Stufen der Betroffenheit

Schritt 9: Die Energie beibehalten
Identifikation der Fahnenträger
Aufzeigen von kurzfristigen Erfolgen
Annahme und Beseitigung von Hindernissen
Die Information und Kommunikation aufrecht erhalten
Zwischenschritte feiern
Schritt 10: Die Veränderung abschliessen
Die Veränderung ist erst abgeschlossen, wenn das Neue stabilisiert ist und der neue Zustand funktional – und zwar auf der Ebene der Betroffenen.
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